26.03.2013 •

    ERFAHRUNG, LEISTUNGSKRAFT UND ZUVERLÄSSIGKEIT

    BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH

    Im Januar hatte die Redaktion der WM die Gelegenheit, sich vor Ort in Ilmenau ein genaues Bild der Firma Binz zu machen. Für das Gespräch standen uns der Geschäftsführer BINZ-Ilmenau und Finanzvorstand der RMA-Gruppe Herr Carlo Crosetto und der Bereichsleiter Mobile Medizintechnik Herr Jörg Keil Rede und Antwort.

    WM: Im Oktober 2012 erreichten uns positive Nachrichten: Binz hat nicht nur die Insolvenz in sehr kurzer Zeit abschließen können, sondern ist aus dem Prozess gestärkt hervor gegangen. Das Know-how konnte im Unternehmen gehalten werden und mit einem neuen starken Partner an Ihrer Seite steht das Unternehmen jetzt auch auf finanziell sehr solider Basis. Wie ist der derzeitige Stand im Unternehmen?

    BINZ: Mit dem thailändischen Mischkonzern RMA-Group hat BINZ-Ilmenau vor allem einen finanzstarken Gesellschafter an die Seite bekommen. RMA hat in den vergangenen zwei Jahren 40 000 Sonderfahrzeuge gebaut und nach Asien, Afrika und den Mittleren ­Osten ausgeliefert, darunter zahlreiche Militär-Sonderfahrzeuge für die NATO. Beide Unternehmen ergänzen sich großartig. BINZ liefert technische Exzellenz auf höchster europäischer Qualitätsnorm und RMA liefert die Expertise für den globalen Markt. Das hilft uns an allen derzeit wesentlichen Fronten. Wir können mit solider Finanzausstattung wieder selbstbewusst auf dem deutschen Markt auftreten und mit der Unterstützung unserer Muttergesellschaft RMA gleichzeitig den wichtigen Markt in Asien bearbeiten. Das ist in Deutschland nicht allen Unternehmen möglich, und da wir in Zentraleuropa keine Wachstumsmärkte sehen, hilft uns die Reanimation der Finanzstärke bei der lokalen Marktverdrängung.

    WM: Binz ist sicher sehr vielen Lesern der WM ein Begriff. Dennoch geben Sie uns bitte einen Überblick über das Portfolio der Binz Ambulance- und Umwelttechnik GmbH.

    BINZ: Traditionell Ambulanzfahrzeuge wie RTW, KTW, NEF sowie militärische Ambulanz-, Containerausstattungen bis hin zu mobilen Kliniksystemen. Darüber hinaus fertigen wir hochkomplexe Einsatzleitfahrzeuge für die Feuerwehr (ELW 1 bis 3) und Sonderserienfahrzeuge aller Art für die Polizei bzw. den öffentlichen Dienst. Sie bemerken, das BINZ-Programm ist vielseitig und komplex, eben eine Fahrzeugmanufaktur mit einem hohen technischen Anspruch.

    WM: Werfen wir einen genaueren Blick auf den Bereich, der die Bundeswehr näher interessiert: Die mobile Medizintechnik in Sanitätsfahrzeugen und Sanitäts­containern. Welche Bandbreite hat BINZ dort bisher bereits ausgestattet und wo liegt Ihr spezielles Wissen und die dementsprechende Erfahrung, mit denen Sie sich zum Teil von Ihren Mitbewerbern abheben?

    BINZ: Die Firma BINZ war seit Mitte der 90er Jahre vom Standort Ilmenau aus, aufbauend auf langjährigen Erfahrungen bei der Ausstattung mobiler Sanitätsaufbauten, als Partner der EADS maßgeblich an der Entwicklung, Projektierung, Fertigung und Lieferung der Sanitätscontainer MSE beteiligt. Insgesamt haben wir seitdem für die EADS als Unterauftragnehmer  oder in direkter Vergabe für das BWB mehr als 400 SanContainer für Modulare Sanitätseinrichtungen des Sanitätsdienstes (MSE), die beiden MarineEinsatzRettungsZentren (MERZ) und für Exportaufträge ausgestattet. Dabei haben wir, ausgehend von der Entwicklung und Lieferung unseres Basisproduktes, der Rettungsstation de facto alle bei MSE üblichen Funktionseinheiten, über OP-, OPV-, Schock-, Intensivpflege-, alle Laborcontainer bis hin zum mobilen CT begleitet und in die Praxis umgesetzt. Sehr viel Wert wurde dabei von Beginn der Entwicklung an auf die Pflege enger, praxisbezogener Kontakte zu den späteren Nutzern der Erzeugnisse, zu den Kameraden des ­SanABw, zu den Hauptlieferanten der Medizingeräte und zu unseren Auftraggebern gelegt. Da wir an der Erstellung der technischen Unterlagen mit den für Bundeswehrerzeugnisse spezifischen Anforderungen beteiligt waren, sind wir natürlich auch im Änderungsdienst, bei Instandsetzungsleistungen, in der Ersatzteilversorgung und in der Vorbereitung von Weiterentwicklungen ein gefragter Ansprechpartner.  Wir verfügen über zertifiziertes Personal, das bei der Verlegung und Integration der medizinischen Gasversorgung nicht nur in mobilen Einheiten unbedingt erforderlich ist. BINZ versteht sich als Systemlieferant und ist in der Lage, von der Projektierung an bis zur Übergabe komplette mobile medizinische Systeme schlüsselfertig und einsatzbereit nach Kundenwunsch zu liefern. Dabei kommt uns eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Ausstattung mobiler militärischer Medizinsysteme ebenso entgegen, wie Synergieeffekte aus den Fertigungsbereichen der Ambu­lance-, Katastrophenschutz- und Sonderfahrzeugtechnik.

    WM: Welche Projekte bearbeiten Sie zum jetzigen Zeitpunkt?

    BINZ: Der Schwerpunkt unserer Tätigkeiten hat sich seit 2005 auf die Ausstattung geschützter Sanitätsfahrzeuge neu ausgerichtet. Wir waren und sind an der Entwicklung und Lieferung von Einbausätzen (EBS) San und BAT des DINGO2 (MPPV AMB für die Belgische Armee) sowie dem sg San Kfz BOXER für einen unserer anspruchsvollsten, aber auch zuverlässigsten, Auftraggeber Krauss-Maffei Wegmann beteiligt. Für Rheinmetall/ RMMV haben wir seit 2006 an den Projekten EBS YAK BAT, TPz Fuchs BAT sowie des BV206s BAT inklusive Anhänger TTA partnerschaftlich mitgearbeitet. Für die Firma DREHTAINER entwickeln wir zur Zeit einen EBS für den geschützten Verwundetentransport in einem 20´-Container. Leider nur noch gelegentlich sind Sanitätscontainerausstattungen, meist für den Export, gefragt. Hier arbeiten wir nach wie vor eng mit unserem bewährten Containerspezialisten, der Firma SCHALL, zusammen, die BINZ in der Phase des Insolvenzverfahrens vertrauensvoll unterstützt hat. Übrigens ist auch das in der Stadt Essen im Einsatz befindliche Kindergesundheitsmobil der McDonalds Kinderhilfe Stiftung von BINZ-Ilmenau.

    WM: Sie arbeiten bei Ihren Projekten seit Jahren mit namhaften Partnern zusammen, einige haben Sie schon genannt. Welche sind das noch und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

    BINZ: Im Militärbereich sind es neben dem BAIINBw wie schon genannt die Firmen Krauss-Maffei Wegmann/KMW, Rheinmetall MAN Military Vehicles/RMMV nach wie vor die EADS/Cassidian, um nur die großen zu nennen. Hier vertraut man schon viele Jahre auf unsere Erfahrung, Leistungskraft und Zuverlässigkeit. Selbst in Krisenzeiten konnte man sich auf uns verlassen. Unsere Partner im Militärkundenbereich stellen ihren eigenen globalen Erfolg eben auch auf die Zuverlässigkeit des Lieferanten ab.

    WM: Auf welche Projekte und Innovationen dürfen sich Ihre Kunden in der Zukunft freuen?

    BINZ: Wir wollen Binz zu einem europäischen Marktführer ausbauen. Dazu müssen wir uns mit ergänzenden Produkten und Fertigungsstandorten beschäftigen. Dass wir hier bereits aktiv sind, versteht sich von selbst. Auf der 13. Europäischen Leitmesse für Rettung und Mobilität RETTmobil 2013 werden wir mit technischen Innovationen im Bereich von Ambulanzfahrzeugen aufwarten, sowohl im Exterieur als auch beim Interieur. Unsere Kunden besitzen einen hohen Anspruch und erwarten jedes Jahr einen Sprung nach vorn. Wir wollen beweisen, dass unsere Innovationen auch bezahlbar bleiben. Alle Interessenten und Leser Ihrer Fachzeitschrift sind natürlich herzlich zum Besuch unseres BINZ-Ausstellungsstandes auf der RETTmobil eingeladen, zumal sicher auch der Sanitätsdienst der Bundeswehr wieder publikumswirksam auf dem Ausstellungsgelände vertreten sein wird.

    WM: Wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch und wünschen Ihnen auch für die langfristige Zukunft das solide Fundament, auf dem Sie jetzt stehen, damit der Markt auch weiterhin auf Ihr Know-how zählen kann.

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    BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH

    Am Vogelherd 21

    98693 Ilmenau

    Tel.: 03677 / 6414-0

    Fax: 03677 / 6414-14

    E-Mail: info@binz-ilmenau.de

    http://www.binz-ilmenau.de

    Datum: 26.03.2013

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2013/1

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