02.11.2021 •

Virchow und das Militärmedizinalwesen

ZUM 200. GEBURTSTAG VON RUDOLF VIRCHOW

Ingo Wirth

Zusammenfassung

Der Wissenschaftler und Politiker Rudolf Virchow (1821−1902), dessen Geburtstag sich jetzt zum 200. Mal jährt, begann seine berufliche Laufbahn in Berlin als Militärarzt. Schon nach wenigen Jahren verließ er die preußische Armee, um die Prosektur im Charité-Krankenhaus zu übernehmen. Im Herbst 1849 folgte er einem Ruf an die bayerische Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Von dort kehrte er nach sieben Jahren als führender Pathologe seiner Zeit in die preußische Metropole zurück. Während der zweiten Berliner Amtszeit von 1856 bis zu seinem Tod erhielten vielen Absolventen der militärärztlichen Bildungsanstalten eine praktische Ausbildung im Pathologischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität. Besonders durch seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit an der Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär in Berlin hat er zusammen mit anderen führenden Fachvertretern für einen gut ausgebildeten Nachwuchs des preußischen, später deutschen Sanitätskorps gesorgt.

Schlüsselwörter: Medizingeschichte, Rudolf Virchow, Militärmedizinalwesen, militärärztliche Bildungsanstalten, Charité-Krankenhaus, Pathologie

Titelblatt des Separatabdrucks der Festrede Virchows am 2. August 1874
Titelblatt des Separatabdrucks der Festrede Virchows am 2. August 1874
Quelle: Flottenarzt Dr. med. Volker Hartmann, Sanitätsakademie der Bundeswehr, München

Einleitung

Am 13. Oktober 2021 jährte sich der Geburtstag des Wissenschaftlers und Politikers Rudolf Virchow (1821−1902) zum 200. Mal. In einem an Erfolgen reichen Berufsleben hat er über sein ursprüngliches Fach Pathologie hinaus ganz verschiedene Wissenschaften, wie Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, maßgeblich mitgestaltet.
Im Vergleich zu den Leistungen auf diesen Gebieten wurden seine Verdienste um das Militärmedizinalwesen bisher eher beiläufi g gewürdigt. Neben kritischen Beiträgen zur Medizinalreformbewegung von 1848/49 hat er sich wiederholt literarisch mit Problemen der „Kriegsheilkunde“ beschäftigt. Im Kriegsjahr 1870 war er auch GESCHICHTE DER WEHRMEDIZIN WMM 2021 – 65(11) 395 GESCHICHTE DER WEHRMEDIZIN praktisch an der Versorgung von Verwundeten beteiligt.

Während seiner zweiten, 46-jährigen Berliner Amtszeit erhielten 86 junge Militärmediziner im Virchowʼschen Institut eine Ausbildung im Fach Pathologie. Insbesondere war es seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit als Ordinarius an der Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär in Berlin, durch die er sich um das Militärmedizinalwesen verdient gemacht hat.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.



Verwandte Artikel

DLRG im Hochwassereinsatz

DLRG im Hochwassereinsatz

Die RetterInnen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind den meisten aus dem Urlaub am Strand oder dem Besuch am Badesee bekannt. Ihre ehrenamtlichen Mitglieder wachen dort vor allem über die Sicherheit der Badegäste im, am und auf...

Wehrmedizin und Wehrpharmazie 3/2024

Hilfe bei Hochwasser

Hilfe bei Hochwasser

Juni 2024, Ausnahmezustand in Süddeutschland. Die Wassermassen halten große Teile Bayerns im Ausnahmezustand. Sämtliche, bayernweit verfügbare Wasserrettungszüge der Wasserwacht Bayern sind im Einsatz. Bereits im Mai hatten Einsatzkräfte des...

Wehrmedizin und Wehrpharmazie 3/2024

Fachausbildung für den Ernstfall: Einsatzersthelferausbildung und Notfallsanitäterausbildung für die Streitkräfte

Fachausbildung für den Ernstfall: Einsatzersthelferausbildung und Notfallsanitäterausbildung für die Streitkräfte

Die Erfahrungen aus den derzeitig laufenden militärischen Auseinandersetzungen machen ein Anpassen der Qualifizierung im Bereich der Taktischen Medizin für Sanitätspersonal und auch Nicht-Sanitätspersonal unerlässlich.

Wehrmedizinische Monatsschrift 9/2024

Meist gelesene Artikel