Zur Einsatzvorbereitung von pharmazeutischem Personal hält der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr das Training „Arzneimittelherstellung im Einsatz“ vor. Beim diesjährigen Durchgang vom 14. bis 25. September nahmen erstmalig auch zwei Apotheker des österreichischen Bundesheeres teil. Unter strengen infektionsprophylaktischen Kautelen konnte das Training erfolgreich durchgeführt werden.
Die Durchführung dieses zweiwöchigen Trainings obliegt dem Versorgung- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial (VersInstZ SanMat) Quakenbrück. Es ist obligat für alle Sanitätsstabsoffiziere Apotheker (SanStOffz Apotheker) und Sanitätsfeldwebel Pharmazeutisch-technische Assistenten (SanFw PharmTAss), die für einen Auslandseinsatz in einer Bundeswehrapotheke eingeplant sind. Erstmals nahmen aufgrund bilateraler Gespräche zwischen den Sanitätsdiensten von Deutschland und Österreich zwei Apotheker des österreichischen Bundesheeres am Training teil.
Die Teilnehmenden wurden intensiv in besonderen Belangen der Wehrpharmazie im Einsatz geschult. Im Fokus der Ausbildung stand der Betrieb der Apothekencontainer als Teil der Zelt- und Container- gestützten Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr, sowie auch der Betrieb der Mobilen Sauerstofferzeugungs- und -abfüllanlage (MSEA).
Das Training stand auf fachlich versiertem Fundament: Die Ausbildenden für die pharmazeutischen Anteile rekrutierten sich aus einsatzerfahrenem und fachlich weitergebildetem Personal der Bundeswehrkrankenhausapotheken Berlin und Ulm sowie des Zentralen Institutes des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in München. Daneben wurde ein nicht unerheblicher Teil der Ausbildung durch die Angehörigen des VersInstZ SanMat Quakenbrück selbst durchgeführt.
Für das originär nicht mit der Durchführung von Trainings beauftragte VersInstZ SanMat Quakenbrück stellt dies einen erheblichen organisatorischen und personalintensiven Aufwand dar. So müssen für jedes Training einige Anlagen im Vorfeld – teils mit Hilfe eines Mobilkranes – aufgestellt und durch externe Kräfte abgenommen werden, zudem ist für einen reibungslosen Ablauf inklusive eines Rahmenprogramms zu sorgen. Durch das große Engagement der Angehörigen des VersInstZ SanMat Quakenbrück werden diese Herausforderungen jedoch stets hervorragend gemeistert.
Die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig sowohl die materielle als auch die personelle Einsatzbereitschaft – einschließlich des erforderlichen Ausbildungsstandes – sind. Dies wurde bei der Herstellung von Sauerstoff zur medizinischen Anwendung und Händedesinfektionsmitteln in den Bundeswehrapotheken in den letzten Monaten eindrucksvoll bestätigt. Nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Durchführung des Trainings im VerslnstZ SanMat Quakenbrück stand ausreichend qualifiziertes wehrpharmazeutisches Personal für diese Tätigkeiten an mehreren Standorten unmittelbar und durchhaltefähig zur Verfügung.
Trotz der pandemiebedingten Herausforderungen durch die bereits bestehenden hohen personellen Belastungen zur Sicherstellung der Sanitätsmaterialversorgung in den letzten Monaten sowie durch die Hygieneauflagen für die Trainingsdurchführung daselbst ist auch dieser Durchgang durch das Personal des VersInstZ SanMat Quakenbrück mit herausragendem Engagement exzellent vorbereitet und durchgeführt worden.
Wehrmedizin und Wehrpharmazie 4/2020
Oberstabsapotheker Dr. Frederik Vongehr
Sanitätsakademie der Bundeswehr
frederikvongehr@bundeswehr.org