Walther Stechow und die Einführung der Röntgendiagnostik in die deutsche Militärmedizin
A. Müllerschön
Zusammenfassung
Bereits unmittelbar nach Publikation der X-Strahlen durch Wilhelm Conrad Röntgen im Jahre 1895 erkannte Stechow die Bedeutung dieses neuartigen Diagnoseverfahrens für das Militär. Mit Übernahme der Leitung des „Röntgenkabinetts“ im Berliner Garnisonslazarett I begann er, sich intensiv mit der radiologischen Untersuchung des „chronischen Fussödems“ auseinander zu setzen und konnte schließlich erstmals Stress- oder Ermüdungsbrüche (zeitgenössisch als „Marschfraktur“ bezeichnet) im Bereich der Metatarsalia bei jungen Soldaten nachweisen.
In Publikationen und Vorträgen unterstrich er immer wieder die immensen Vorteile des Röntgenverfahrens und setzte sich für die flächendeckende Einrichtung von Röntgenkabinetten in der Preußischen Armee ein.
Walther Stechow gilt somit zweifelsohne als ein Pionier der deutschen Militärradiologie. Der vorliegende Beitrag stellt sein Leben sowie seine Beteiligung an der Einführung der Radiologie in die deutsche Militärmedizin vor.
Wehrmedizinische Monatsschrift 10-11/2020