Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und FriedrichLoeffler-Institut bündeln Kräfte bei One-Health-Forschung
One Health Day
Hamburg / Insel Riems 3. November 2022 – Die CoronavirusPandemie hat gezeigt, dass Infektionsforschung Mensch, Tier und Umwelt zugleich betrachten muss. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit intensivieren deshalb ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der One-Health-Forschung.
Tier und Mensch teilen sich Lebensräume, Klima- und Umweltbedingungen – und viele Infektionserreger. Eine ganzheitliche Infektionsforschung im Sinne des sogenannten One-Health-Ansatzes berücksichtigt dies, um Erkrankungen besser zu bekämpfen.
BNITM und FLI werden künftig ihre Kooperation in der One-HealthForschung erheblich vertiefen. Die Leiter der Institute, Prof. Jürgen May und Prof. Thomas Mettenleiter, unterzeichneten auf der Insel Riems eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Danach sollen die humanmedizinische Forschung des BNITM und die tiermedizinische Forschung des FLI noch stärker als bisher miteinander verbunden werden. Ziel ist, wechselseitige Infektionskrankheiten zwischen Tieren und Menschen (Zoonosen) effektiver zu bekämpfen und Human- und Tiergesundheit nachhaltig zu verbessern.
Synergien in Lehre, Forschung und bei Forschungsinfrastrukturen
So wollen die Institute gemeinsame Forschungsvorhaben im Bereich One Health anstoßen und dafür auch gemeinsam Forschungsmittel beantragen. Studierende, Promovierende und Postgraduierte sollen an Kursen und Seminaren des jeweils anderen Instituts teilnehmen und sogar an der Partnerinstitution forschen können. Auch sollen wissenschaftliche Materialien und Veröffentlichungen geteilt werden.
Weitere Synergien erhoffen sich BNITM und FLI bei der Nutzung von Forschungsinfrastrukturen und bei der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in Ressourcen-armen Regionen etwa in Afrika. Hier wollen die Institute nach Möglichkeiten suchen, gemeinsame Forschungsund Ausbildungsinitiativen aufzusetzen.
Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Prof. Thomas Mettenleiter:
„One Health sollte nicht nur ein Konzept, sondern eine Art zu leben sein. Dies muss sich auch in der Forschung rund um One Health widerspiegeln Mit dem Bernhard-Nocht-Institut kooperierten wir schon in diesem Sinne, als der Begriff noch nicht geläufig war. Umso schöner ist es, unsere gemeinsame Arbeit hier weiter stärken zu können.“
Der Vorstandsvorsitzende des BNITM, Prof. Jürgen May: „Ich freue mich sehr, dass wir unsere bestehende Kooperation jetzt zu einer starken Partnerschaft in der One-Health-Forschung vertiefen. Daraus erwachsen neue Chancen, globalen Infektionen wirksam zu begegnen.
Herausragendes Beispiel, wie das MoU mit Leben gefüllt werden soll, ist das institutionenübergreifende EU-Forschungsprojekt „Mobilise: A novel and green mobile One Health laboratory for (re-)emerging infectious disease outbreaks“. Es soll sowohl menschliche als auch tierische und pflanzliche Proben analysieren können.
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