Wehrmedizinisch-historische Aspekte der Desinfektion in deutschen Armeen

Geschichte der Wehrmedizin

Die Anwendung von Feuer, Räuchermitteln, Salben und anderen Substanzen im Kampf gegen die Seuchen ist bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt. Doch auch noch Mitte des 19. Jahrhunderts trugen die Maßnahmen zur Vernichtung der sogenannten "Ansteckungsstoffe" lediglich empirischen Charakter, bestimmt durch die bis dahin bei der Bekämpfung der epidemischen Geschehen in der Bevölkerung und in den Armeen gewonnenen Erkenntnisse sowie vom Entwicklungsstand der Naturwissenschaften und der Technik. Im folgenden Beitrag sollen ausgewählte Aspekte der Desinfektion in der Praxis des deutschen Heeressanitätswesens im 19. und 20. Jahrhundert bis zum 2. Weltkrieg betrachtet werden, ohne das Ziel, eine - in der gebotenen Kürze gar nicht möglichen - vollständigen Darstellung des Themas anstreben zu wollen.