Versorgung von Extremitätenfrakturen im Einsatz: Marknagel oder Fixateur externe
Die Art der chirurgischen Versorgung langer Röhrenknochen der Extremitäten ist in erster Linie abhängig von der Frakturlokalisation. Bezüglich Humerusschaftfrakturen hängt das operative Vorgehen im Wesentlichen von einer Beteiligung des Nervus radialis ab. Bei primärer Nervenbeteiligung - 22,6 % der Fälle - empfiehlt sich die operative Freilegung des Nerven mit anschließender Plattenosteosynthese (LCDOP, limited contact dynamic compression plate). Als Entitäten der neurologischen Schädigungen konnten neben Traktions- und Kontusionsläsionen, intraneurale Hämatome sowie direkte Läsionen durch die Frakturfragmente nachgewiesen werden. Nach offener Freilegung des Radialisnerven und plattenosteosynthetischer Frakturstabiliserung kommt es in 87% zur kompletten Remission der neurologischen Symptomatik. Inwieweit es zu einer Spontanremission der neurologischen Symptomatik - ohne chirurgische Intervention - kommt, wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Alternativ zur Plattenosteosynthese können diaphysäre Humerusfrakturen auch intramedullär (UHN, unreamed humerus nail) stabilisiert werden. Hierbei hat sich die retrograde Technik als günstiger erwiesen (Schonung der Rotatorenmanschette, Vermeidung einer iatrogenen Radialisläsion durch Verriegelungsbolzen). Im Rahmen der Polytraumaversorgung oder bei höhergradig offenen Frakturen ist zudem die externe Fixation als initiale Stabiliserungsmaßnahme neben dem chirurgischen Debridement bis zur Konsolidierung des traumatischen Weichteilschadens ein anerkanntes Verfahren.
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Datum: 25.04.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2001/3