Vergiftung nach Schlangenbiss - Gefahr im Auslandseinsatz?
Die Bundeswehr muss auf einen weltweiten Einsatz vorbereitet sein. Eine Konfrontation auch mit exotischen Gifttieren wird deshalb wahrscheinlicher. Der Kambodscha-Einsatz 1992/93 hat gezeigt, dass der Sanitätsdienst auch in diesem Randbereich der medizinischen Versorgung im Auslandseinsatz Expertise vorhalten muss. Auf der Intensivstation des German Field Hospitals in Phom Penh gehörten akute Schlangenbissverletzungen sowie deren Folgeschäden zum Krankheitsspektrum, mit dem sich die Sanitätsoffiziere auseinandersetzen mussten. Im Instituto de Medicina Tropical in Manaus/Brasilien, wo deutsche Sanitätsoffiziere in Tropenmedizin weitergebildet werden, sind jährlich ca. 200 Patienten mit Schlangenbissen zu versorgen. Im Gegensatz zu Ländern der nördlichen Hemisphäre, wo sich gefährliche Schlangenbisse praktisch ausschließlich in der Freizeit ereignen, sind Unfälle durch Giftschlangen insbesondere in wärmeren Gegenden ein allgegenwärtiges Problem und von signifikanter ökonomischer Relevanz. Der Lebensraum vieler Schlangen überschneidet sich dort mit dem des Menschen. Besonders die Landesbevölkerung ist auf Feldern oder Plantagen unvermeidlich mit Schlangen konfrontiert. Soldaten, die sich im Einsatzland in solchen Regionen bewegen, sind grundsätzlich einem vergleichbaren Risiko ausgesetzt, auch wenn der Soldat durch seine Ausrüstung und eine Verhaltensschulung besser vor Schlangenbissen geschützt werden kann. Auch Marinetaucher sind in tropischen Gewässern durch Seeschlangen gefährdet.
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Datum: 23.04.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2002/1