07.04.2006 •

    SINART TM - eine neue Philosophie der retrograden Marknagelung

    Neben den Vorteilen der retrograden Marknagelung bestehen zwei wesentliche Nachteile. Zum einen ist die proximale Verriegelung, die in Freihandtechnik durchgeführt werden muss, häufig sehr schwierig und mit erheblichen Durchleuchtungszeiten verbunden. Zum anderen verbleibt im Kniegelenk ein chondraler Schaden, insbesondere nach der Explantation. Zudem ist bei der Explantation eine zweite Arthrotomie erforderlich. Der hier vorgestellte innovative retrograde Marknagel kann diese Nachteile durch das "Rendez-vous-Manöver" vermeiden. Bei der Implantation wird der Nagel bis über den Trochanter major hinausgeschlagen, so dass ein proximaler Zielbügel montiert werden kann. Dadurch kann die Durchleuchtungszeit deutlich reduziert werden. Die Metallentfernung erfolgt über den proximalen Zugang, also antegrad, so dass die Einschlagöffnung mit dem entnommenen osteochondralen Zylinder wieder verschlossen werden kann. Bisher konnten 79 Femurfrakturen in diese prospektive Studien aufgenommen werden. Bei 29 Patienten liegen die Ergebnisse nach einem Jahr vor. Erfasst wurden die intraoperativen Daten zur Implantation und Komplikationen. Zur Erfassung der postoperativen Komplikationen erfolgte eine klinisch/radiologische Nachuntersuchung. Der mittlere Nachunersuchungszeitraum beträgt 16,5 Mo. (9-24) Monate. Wesentliche Komplikationen bei der Implantation sind nicht aufgetreten. Infektionen wurden nicht beobachtet. Zwei Nagelbrüche traten auf. Die Frakturheilung zeigt unauffällige Verläufe. Wesentliche Knie- oder Hüftbeschwerden sind nicht aufgetreten. Der neue SinartTM-Marknagel erwies sich als ein leicht und komplikationsarm zu implantierender Nagel. Die beiden Zielbügel ermöglichen eine nahezu durchleuchtungsfreie distale und proximale Verriegelung. Durch die Replantation des osteochondralen Zylinders wird die Kniebinnenschädigung erheblich reduziert.

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    Datum: 07.04.2006

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2003/1

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