16.03.2006 •

    Qualitätssicherung von Erythrozytenkonzentraten bei langem Transport unter extremer Umgebungsbedingung

    Neben militärischen und zivilen Krankenhäusern in Deutschland versorgt der Blutspendedienst der Bundeswehr Koblenz die eigenen Feldlazarette weltweit im Rahmen internationaler friedenserhaltender Einsätze mit Erythrozytenkonzentraten (EK). Dies bedingt lang andauernde Transporte bei extremen Umgebungstemperaturen, ohne dass dabei die Qualität der Arzneimittel verglichen mit dem Standard, der durch deutsche und europäische Behörden vorgeschrieben ist, in irgendeiner Weise eingeschränkt wird. Verschiedene kommerziell erhältliche Transportbehälter unterschiedlicher Kapazität entweder mit effizienter Isolierungstechnik oder mit elektrischer Aktivkühlung wurden in einer Klimakammer getestet. Eine Reihe von Packprotokollen wurde geprüft und zwei Ansätze der Temperaturmessung (drei übliche Zwischenprodukte - vs. ein In-Produktlogger je Box) erprobt. Der etablierte kombinierte militärische Straßen- und Lufttransport von zwei Tagen Dauer nach Afghanistan diente der Bestätigung von Praktikabilität und Zuverlässigkeit des validierten Ablaufs. Aktiv gekühlte Transportbehälter erwiesen sich als ungeeignet, da ein permanenter Anschluss an eine geeignete Stromquelle nicht gewährleistet und unüberwachbar war. Die Isolierbox RCB 25 E (Elektrolux) mit einem Fasungsvermögen von bis zu 40 EK erlaubte ein Verladen und Bedienen durch eine Einzelperson. Ein standardisiertes Packprotokoll umfasste von oben nach unten Einzelschichten von gefrorenen Kühlelementen (-30°C, Anzahl abhängig von den klimatischen Bedingungen im Zielland), Styropor, Kühlakkumulatoren (+4°C), Noppenfolie, EK und gleichen Komponenten ohne Eis in umgekehrter Reihenfolge. Herkömmliche Temperaturlogger mit Messpunkten alle 10 Minuten ermöglichten ein ausreichendes Monitoring im Vergleich zu einer In-Produktmessung. Unter Einhaltung des Vorbereitungsprozederes kann eine Temperaturstabilität über mindestens 42 vs. 64 Stunden sichergestellt werden, sofern die Außentemperaturen innerhalb von +10°C und +40°C liegen. Zusätzliche Parameter, wie etwa die Temperaturzunahme durch Sonneinstrahlung, Beschädigung Erythrozyten durch Luftdruckwechsel oder Einfluss von Erschütterungen und Luftfeuchtigkeit auf die Zellstabilität müssen zur weiteren Optimierung der Transportbedingungen im Sinn der therapeutischen Qualität der Blutkonserven evaluiert werden.

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    Datum: 16.03.2006

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2005/2

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