01.10.2006 •

    Kriegschirurgische Verletzungsmuster - UPDATE 2006

    Untersuchungen der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) zufolge wurden im Jahr 2005 weltweit 39 Kriege und bewaffnete Konflikte geführt. Seinen Höhepunkt erreichte das Kriegsgeschehen 1992 mit 55 Kriegen (zum Vergleich: 1945: 4 Kriege). Weit über 90 Prozent aller Kriege seit 1945 fanden in der sog. "Dritten Welt" statt. Dabei spielten und spielen der Kampf um die Macht im Staat und Sezessionsbestrebungen die Hauptrolle. Diese innerstaatlichen Kriege dominieren das Kriegsgeschehen der heutigen Zeit. Sie sind nicht mehr durch monatelangen Stellungskrieg ("Grabenkrieg") oder Flächenbombardements gekennzeichnet. Wichtige Bestandteile der heutigen Konflikte sind Kleinwaffen (Pistolen, (Maschinen-)Gewehre) - weltweit verursachen sie 60 bis 90 Prozent aller direkten Kriegsopfer - sowie Explosivmunition wie Granaten, Landminen und eigenfabrizierte Sprengstoffapparaturen (improvised explosive devices [IEDs]). Daten aus Medienberichten und gezielten Fallstudien zufolge wird in den Jahren seit 2003 global mit ca. 80.000 bis 110.000 direkten Kriegsopfern per anno gerechnet. Berichte aus Konfliktzonen enthalten jedoch oft nur zahlenmäßige Schätzwerte über Tote und Verwundete sowie deren Verletzungsmuster, die durch direkte Kampfhandlungen verursacht wurden. Aus militär- und einsatzchirurgischer Sicht sind exakte epidemioloigsche Analysen dieser Daten jedoch von besonderem Interesse. Aus ihnen können Informationen über die zu erwartenden fachlichen Anforderungen an das chirurgische Team bzw. an den einzelnen Chirurgen gewonnen werden, aus denen wiederum objektiv das notwendige Weiterbildungskonzept und die hierfür erforderliche personelle und materielle Infrastruktur abgeleitet werden können.

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    Datum: 01.10.2006

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2006/3

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