High G-Ausbildung der Eurofighterpiloten
Der Eurofighter als hochagiles Kampfflugzeug der 4. Generation ist in der Lage, sehr schnell hohe Beschleunigungskräfte aufzubauen. Diese G-Kräfte (gravity forces) in Körperlängsachse (+Gz) können das 9fache der Erdanziehungskraft erreichen und innerhalb von einer Sekunde aufgebaut werden. Die Wirkung auf den Piloten besteht darin, dass das Blut in die unteren Körperpartien versackt und der gefürchtete G-LOC (gravity induced loss of consciousness) auftreten kann. Wie realistisch die Gefahr ist, zeigen Veröffentlichungen der USAF, die zwischen 1990 und 1999 pro Jahr 2 Kampfflugzeuge vom Typ F16 durch G-LOC verloren haben. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, schon vor Aufnahme der Umschulung ein realitätsnahes Training der Eurofighterpiloten unter sicheren Bedingungen auf einer Humanzentrifuge durchzuführen, um sie mit den zu erwartenden Belastungen vertraut zu machen. Seit 1995 wird die flugphysiologische Ausbildung des fliegenden Personals der Bundeswehr in Königsbrück/Sachsen in der Abteilung Flugphysiologie des Flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe durchgeführt.
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Datum: 18.07.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2006/2