Gefäßverletzungen im Einsatz: Was müssen wir können?
Dramatisch verlaufende Verletzungen der Schlagadern sind seit Jahrtausenden in der Literatur bekannt. Sowohl in der griechischen als auch in der lateinischen Geschichtsschreibung begegnen uns detaillierte Schilderungen darüber. Die erste Beschreibung des Druckverbandes stammt von Hippokrates. Sowohl Hippokrates als auch Galen und Paul von Aegina erwähnten die Gefäßligatur als Behandlungsmethode. In der wechselhaften Geschichte der primären Behandlung von arteriellen Verletzungen konkurrierten stets das Brenneisen mit der Ligatur und dem Druckverband. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges waren der Kompressionsverband, die Abschnürung (Esmarch), die Gefäßunterbindung und die Amputation die beherrschenden Behandlungsmethoden. Die Amputationsrate dieser Versorgungen bei arteriellen Verletzungen lag bei über 50%. Während des Koreakrieges wurden erstmals in größerem Umfang rekonstruktive Eingriffe vorgenommen. Die Amputationsrate wurde auf 13% gesenkt. Dennoch waren diese Maßnahmen in keiner Weise neu. Bereits während des Balkankrieges (1912) und des ersten Weltkrieges haben verschiedene deutsche Chirurgen (Lexer, Höpfner, Stich, Warthmüller, u.a.) verletzte Arterien erfolgreich durch direkte Naht oder autologes Venentransplantat zum Teil erfolgreich rekonstruiert. Die damaligen eingeschränkten hygienischen Zustände und die fehlenden Antibiotika führten jedoch zu häufigen Misserfolgen, so dass sich die Methoden nicht durchsetzen konnten. Im zweiten Weltkrieg wurden kaum Rekonstruktionen vorgenommen. Auf amerikanischer Seite wurden zum Beispiel von 1.774 dokumentierten Gefäßverletzungen 92% ligiert und nur 8% rekonstruiert (DE Bakey und Smeone). Erst nach dem Koreakrieg kam es zum Durchbruch der rekonstruktiven Maßnahmen.
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Datum: 27.04.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2001/3