Der Sanitätsoffizier Zahnarzt im Einsatz 4. Kontingent EUFOR
Der Auftrag der Zahnarztgruppe RAJLOVAC beinhaltet die Versorgung der etwa eintausend deutschen Soldaten des Feldlagers, der französischen, italienischen und albanischen EUFOR-Angehörigen des Feldlagers, der Versorgung der EUFOR-Angehörigen in den Standorten der EUFOR außerhalb RAJLOVAC, dies sind überwiegend die Standorte BUTMIR, MOSTAR, TUZLA und BANJA LUKA, sowie der Notfallversorgung von zivilen Patienten vor Ort, auch der "locals". Gemäß Stellenbesetzungsliste wird dieser Auftrag erfüllt von einem Sanitätsoffizier Zahnarzt und zwei Sanitätsunteroffizieren Zahnarztgehilfe. In der Zahnarztgruppe aufgestellt sind:
- zwei zahnärztliche Arbeitsplätze KaVo 1080,
- ein Röntgengerät Prostyle INTRA, sowie
- ein Orthopantomograph Proline PM 2002 der Firma PLANMECA.
Der technische Stand des zahnärztlichen Großgerätes kann somit als sehr gut bezeichnet werden. Die therapeutischen Schwerpunkte im Einsatz lagen naturgemäß bei der Schmerzbehandlung und der konservierend-chirurgischen Zahnheilkunde. Allerdings wäre es wünschenswert, der "dental fitness" der Soldaten bereits im Heimatland mehr Aufmerksamkeit zu widmen, da es hier im Einsatz zu vermeidbaren Belastungsspitzen gekommen war. So wurden im Zeitraum vom 26.01. bis 01.03.2006 beispielsweise 145 deutsche Soldaten behandelt, von denen in 25 Fällen noch nie ein Orthopantomogramm angefertigt wurde, diese 25 deutschen Soldaten (17,24 % der deutschen Patienten im Beobachtungszeitraum) waren gemäß NATO-STANAG 2466 nicht verwendungsfähig für den Auslandseinsatz und zeigten teilweise ungewöhnliche Befunde. Im Folgenden werden einige typische OPG-Befunde von deutschen Schmerzpatienten als Beispiele gezeigt. Die Schmerzursache lag in den meisten Fällen bereits lange Zeit vor dem Einsatz vor, ein Termin beim Truppenzahnarzt vor Inmarschsetzung hätte nach meiner Einschätzung Abhilfe geschaffen. Erstaunlich waren die Anamnesen der Patienten, die meist angaben, vor dem Einsatz im Heimatland untersucht worden zu sein.
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Datum: 18.07.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2006/2