02.04.2006 •

    Das Selbstmordattentat in Kabul - Chirurgische Sicht

    Ein Einsatzlazarett der Bundeswehr wurde in Kabul erstmals mit einem Massenanfall von verwundeten deutschen Soldaten konfrontiert. Die Mehrzahl der Verletzten war mittel- und leichtverletzt an Extremitäten, Kopf und Gesicht. Schwere Abdominal- und Thoraxtraumen gab es nicht. Die chirurgische Versorgung der Patienten erfolgte reibungslos und ohne größere Probleme. durch die multinationale Zusammensetzung der chirurgischen Abteilung gab es keine Personal- oder Kompetenzengpässe. Dennoch darf aus diesem Ereignis nicht gefolgert werden, dass alle denkbaren Unfälle oder Kriegseinwirkungen analog ablaufen werden. Gerade dieses Ereignis hat uns vor Augen geführt, wie realistisch eine Bedrohung in den Einsätzen durch feindliche Aktivitäten ist. Die Ausrüstung und Ausbildung der Sanitäter im Einsatz muss mit höchster Priorität auf dem modernsten technischen und wissenschaftlichen Standard gehalten und auch gesteigert werden. Die Multinationalität hat sich, insbesondere in der chirurgischen Abteilung, wo Soldaten aus 8 Nationen zusammen gearbeitet haben, ausgesprochen bewährt.

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    Datum: 02.04.2006

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2003/3

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