Das Management der akuten Thoraxverletzungen
Die überwiegende Anzahl der Thoraxverletzungen werden hierzulande durch stumpfe Gewalteinwirkung verursacht. Penetrierende Traumen werden deutlich seltener beobachtet. Bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr ist das gesamte Spektrum der Thoraxtraumatologie mit ihrer breiten Variabilität der Verletzungsmuster zu erwarten. In Deutschland werden 80 - 90% der schweren Thoraxverletzungen im Zusammenhang mit einer Polytraumatisierung angetroffen. Etwa die Hälfte aller Mehrfachverletzten weist eine Mitbeteiligung des Brustkorbs und seiner Organe auf. Als häufigste Ursache der stumpfen Verletzungen gelten weiterhin Verkehrsunfälle, gefolgt vom Sturz aus großer Höhe. Beim penetrierenden Thoraxtrauma werden vor allem Schuss-, Splitter-, Stich- und Pfählungsverletzungen unterschieden. Das frühe Management des "akuten Thorax" ist durch die Erkennung und Behandlung vital bedrohlicher Zustände wie respiratorischer Insuffizienz, Spannungspneumothorax oder intrathorakaler Massenblutung gekennzeichnet. Die Mehrzahl (85-90%) der Thoraxverletzungen kann durch Anlage einer großlumigen Thoraxdrainage zur Evakuierung intrapleuraler Luft- oder Blutansammlungen, unter suffizienter Analgesie und Bronchialtoilette, mit wenig invasiven Maßnahmen definitiv therapiert werden. Die Notfallthorakotomie zur Behandlung operationspflichtiger Traumafolgen stellt die Ausnahme dar, fordert den Chirurgen dann aber um so mehr heraus. Das Thoraxtrauma ist eine vital bedrohliche Verletzung, dessen Management durch ständige Praxis geübt und sowohl im Heimatland als auch unter Einsatzbedingungen beherrscht werden muss.
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Datum: 27.04.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2001/3