Alte Wege - neue Ziele?!
"Der Krieg gegen die Infektionskrankheiten ist gewonnen." - Diese Worte des amerikanischen Militärarztes General William Stewart aus dem Jahr 1967 spiegeln die weit verbreitete Meinung dieser Zeit. Erfolge in der Antibiotikatherapie, Impfprogramme und verbesserte diagnostische Möglichkeiten führten dazu, einen Krieg für beendet zu erklären, in dem bis dahin noch nicht einmal eine einzige Schlacht nachhaltig gewonnen worden war. Diese enthusiastische - aber gleichwohl vorschnelle - Haltung hatte zur Konsequenz, dass in vielen Bereichen der Infektiologie und Tropenmedizin Forschungsprojekte nicht weiter finanziert wurden und gestoppt werden mussten. Effektive Kontrollprogramme, z.B. gegen die Malaria, wurden eingestellt. Heute ist die Malaria tropica in der Lage, jeden Tag 3000 Kinder in Entwicklungsländern zu töten, bevor sie das 5. Lebensjahr erreicht haben. Das heißt, dass alle 30 Sekunden ein Kind an einer präventablen und therapierbaren Infektionskrankheit verstirbt. SARS, das Severe Acute Respiratory Syndrome, verursacht durch ein Koronavirus, hielt die Welt 2003 über Wochen in Atem und belastete Gesundheitssysteme auch in hochindustrialisierten Ländern bis an die Grenzen. Auch militärische Einsätze in tropischen Gebieten bergen ein Risiko, an Infektionen zu erkranken, wenn entsprechende Schutzmaßnahmen außer Acht gelassen werden. Im Jahre 2003 kam es bei einem US-amerikanischen Kontingent im Einsatz in Liberia innerhalb weniger Tage zu einer solchen Häufung von Malariaerkrankungen, dass Soldaten des Kontingents intensivmedizinisch versorgt werden mussten und der militärische Auftrag nicht erfüllt werden konnte.
Statistiken belegen, dass in vergangenen militärischen Kontingenteinsätzen bis zu 80 % aller Erkrankungen durch Infektionen verursacht wurden und nicht etwa durch die typischen "Kriegsverletzungen".
Den vollständigen Artikel (PDF-Datei) können Sie gern gegen einen Kostenbeitrag in Höhe von 5,90 € direkt über uns beziehen. Mail to: wehrmedizin@beta-publishing.com
Datum: 12.11.2006
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2006/3