02.10.2006 •

    Akutes Lärmtrauma - aktuelle Aspekte

    Gehörschäden durch Lärmexposition, vor allem durch Knall- und Explosionstraumen, zählen nach wie vor zu den häufigsten beruflich verursachten Gesundheitsstörungen im militärischen Bereich. Obwohl heute Lärmschutzmaßnahmen im Wehralltag konsequent eingesetzt werden, befinden sich jährlich bis zu 2.500 Soldaten wegen eines akuten Lärmtraumas in ärztlicher Behandlung. Alleine für die Akutbehandlung müssen schätzungsweise 2 Millionen Euro aufgewendet werden. Hinzu kommen Kosten die aus dem Dienstausfall, der Einschränkungen in der Wehrdienstfähigkeit, der Behandlung verbleibender chronischer Höhrschäden und der Kompensation bei anerkannten Wehrdienstbeschädigungen resultieren.
    Innerhalb militärischer Verbände in Kriegs- und Krisengebieten, die eine ausreichende Prävention nicht immer zulassen, muss von einer gesteigerten Inzidenz traumatisch bedingter Hörstörungen ausgegangen werden. Mit dieser Problematik werden in zunehmendem Maße auch Einsatzverbände der Bundeswehr konfrontiert. Als folgenschwerstes Beispiel ist hier der Sprengstoffanschlag auf einen Bus mit deutschen ISAF-Soldaten am 06.06.2003 in Kabul zu nennen. Hierbei erlitten alle Betroffenen ein Explosionstrauma mit Innenohrschäden und z.T. erheblichen Mittelohrverletzungen.
    Angesichts dieser Entwicklung ist eine intensivierte Forschung auf dem Gebiet des akuten Lärmtraumas von herausragender wehrmedizinischer Relevanz. Seit der im Jahrgang 1957/58 in den "Wehrmedizinischen Mitteilungen" veröffentlichten Arbeit "Das akustische Trauma" von Stabsarzt Dr. Stengel hat die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet einen immensen Erkenntniszugewinn zu verzeichnen. In der vorliegenden Arbeit wird der derzeitige Wissensstand hinsichtlich Pathophysiologie, Prävention und Therapie des akuten Lärmtraumas und seiner Folgeerkrankungen kurz umrissen.

    Den vollständigen Artikel (PDF-Datei) können Sie gern gegen einen Kostenbeitrag in Höhe von 5,90 € direkt über uns beziehen. Mail to: wehrmedizin@beta-publishing.com

    Datum: 02.10.2006

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2006/3

    Meist gelesene Artikel