10.12.2017 •

Beschaffung beim Sanitätsdienst der Bundeswehr 2017

35 Jahre Beschaffungsseminar – Zeit für neue Entwürfe in altbewährter Tradition.

Erstmals unter der fachlichen Leitung von Oberstapotheker Peter Marth, Abteilungsleiter G4 aus dem Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung in Diez, fand dieses Jahr das 35. Seminar Beschaffung beim Sanitätsdienst der Bundeswehr im Contel Hotel Koblenz statt.

Unter neuer fachlicher Führung war das diesjährige Programm weiterhin umfangreich und aktuell, versprach aber auch einige inhaltliche und organisatorische Neuerungen für die Teilnehmer des Seminars „Beschaffung beim Sanitätsdienst der Bundeswehr“.

Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführung des Beta-Verlages, Frau Heike Lange, empfing Oberstapotheker Marth die Teilnehmer und gab ihnen einen prägnanten und komprimierten Überblick über die Themen des Seminars. Dieses Jahr umfassten diese neben der integrierten Versorgung des Sanitätsdienstes und den Neuerungen aus dem BAAINBw vor allem auch den Bereich der IT-Sicherheit und des Patientendatenschutzes aus ganz verschiedenen Blickwinkeln.

Eröffnet wurde die Tagung von Generalarzt Dr. Kalinowski, Kommandeur des Kommandos Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung, mit einem Vortrag zur echten integrierten Versorgung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Daran anschließend stellte Oberst i. G. Seitz aus der Task Force IT das BAAINBw als Bedarfsdecker in Cyberfragen vor und wurde thematisch von Oberregierungsrätin Bernert mit Neuerungen aus dem BAAINBw abgelöst. Den Themenblock schloss Oberstapotheker Ziegler mit einem Einblick in die „Gesundheitslogistik“ und Entwicklungen im Bereich der Versorgung mit Sanitätsmaterial.

Neu in diesem Jahr fanden sich vier hochkarätige Vertreter aus dem Sanitätsdienst zu einer sehr angeregten und lebendigen Podiumsdiskussion unter der Überschrift „Versorgung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr aus verschiedenen Blickwinkeln“ ein. Admiralarzt Dr. Apel von der Marine, Hauptmann Hautz aus der Luftwaffe, Flotillenapotheker Dr. Froben vom Bundesministerium der Verteidigung und Oberfeldapotheker Uebelacker aus dem Heer beleuchteten die Versorgung der Sanitätsdienste und sprachen offen die kritischen Punkte an. Die vielen aktiven Beiträge aus dem Publikum konnten ebenfalls aufgegriffen und diskutiert werden.

Im Anschluss daran berichtete Oberst i.G. Schrepf aus dem neuen Kommando Cyber- und Informationsraum über die Besonderheiten der IT-Unterstützung des Sanitätsdienstes, welche sich insbesondere in der Patientenakte widerspiegeln.

Zuletzt warfen in zwei spannenden Impulsvorträgen der Geschäftsführer der Nexus AG, Stefan Born, sowie Bertram Raum von den Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit differenzierte Fragen auf zu Organisation und Durchführung von Patientendatenschutz im Sanitätsdienst. Hierbei lag der Fokus vor allem auf der Entwicklung und Durchsetzbarkeit von Lösungsansätzen bei Datenübertragungen im Einsatz. Es folgte eine rege Diskussion mit dem Publikum.

Die Qualität der Vorträge war durchgehend hervorragend, die Themen sowie alle Referenten hätten noch viel größere Aufmerksamkeit verdient. Dennoch: Das kleine Jubiläum von 35 Jahren hat uns wieder einmal gezeigt, dass es sich lohnt, einen weiteren Schritt vorwärts zu gehen. Neue Themen wie die IT-Sicherheit wurden von allen sehr positiv aufgenommen und finden sicher auch im nächsten Jahr ihren Platz.

Unser Dank gilt vor allem Herrn Oberstapotheker Marth für seine hervorragende fachliche Leitung und die Impulse, die er dem Seminar gegeben hat, sowie den engagierten Referenten, den Ausstellern, die mit ihren Produkten mögliche Lösungen aufzeigen können und allen Teilnehmern. Wir freuen uns auf das kommenden Seminar im nächsten Jahr.

Datum: 10.12.2017

Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 4/2017

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